Montag, 27. Juni 2016

Sommerlicher Abschluss

Am Freitag fanden die Schultheatertage 2016 ihren Abschluss mit einer außergewöhnlichen Performance in den Kammerspielen und in gut gelaunter Gesellschaft. Die Teilnehmer von zehn Schulen reflektierten zum Freitagnachmittag ihre Ergebnisse der Workshops in Form von Stimmexperimenten oder Fechtspielen und schauten zum Abschluss ein von Simone Rupp eingeübtes Tanzprojekt.

Stella Kociper, Maria Bürger und Charlotte Rittershofer verwandeln die Kammerspiele für eine kurze Zeit in eine Idee über „Zeit, Raum und Weg“. In schlichter Kleidung und Beleuchtung beginnt eine Dreieckskonstellation die sich in akrobatische Elemente verwandelt. Die Performance soll mit Bewegungssprache Kombinationen von Zeit, Raum und Weg transportieren. Eine Idee die bedingt, dass sich im Kopf von konventionellen Assoziationen zu den Begriffen gelöst wird, so Maria Bürger im anschließenden Gespräch. Die Ebenen von Bewegungen würden dafür aufgebrochen und entwickeln sich individuell mit den Tänzerinnen, deren Ausdruck und Körperspannung die Kammerspiele mit einer beeindruckenden Energie füllte. Charlotte Rittershofer erklärt, dass dafür nicht nur Idee und Bühne wichtig seien, sondern auch der Mut zu neuen Bewegungen, die Scheu vor unästhetischen Ergebnissen abzulegen sei unumgänglich. Eine spannende Idee von Simone Krupp und tolle Umsetzung der drei jungen Tänzerinnen.

Im Anschluss ließen Schüler, Lehrer, Helfer und Theatermitarbeiter die Schultheatertage 2016 in entspannter Gesellschaft ausklingen, mit Ausblick auf das nächste Jahr.

Samstag, 25. Juni 2016

Viel Lärm um Nichtigkeiten

Sie streiten sich, anschließend vertragen sie sich wieder. Doch kurz darauf geht es wieder los. Zunächst nur mit Worten, dann werden einige aber auch handgreiflich, das Gericht scheint ebenfalls unfähig, die Streitigkeiten zu beenden, sie werden nur noch zusätzlich angeheizt.

Toffolo Murmeltier löst aus Versehen den Zank aus. (Foto: Michael Braun)
Bei Viel Lärm in Chiozza von Carlo Goldoni, das von der 8. Klasse der Freien Waldorfschule Würzburg im Rahmen der Schultheatertage gespielt wird, streiten sich die Chiozzotten um eine Nichtigkeit, aus der sich aber wegen zahlreicher Missverständnisse und Eifersüchteleien ein wahrer Kleinkrieg entwickelt und sämtliche Verlobungen aufgelöst werden. Eine Beilegung des Streits scheint oft in greifbarer Nähe, doch dann kommt wieder etwas dazwischen und alle gehen erneut aufeinander los.

Obwohl die Handlung eigentlich nur aus Gezänk besteht, ist das Stück erstaunlich kurzweilig, was nicht zuletzt den Schauspielerinnen und Schauspielern zu verdanken ist. Bemerkenswert sind auch die Kostüme, die sehr authentisch wirken, vor allem die Reifröcke lassen an das 18. Jahrhundert denken, in dem diese Komödie geschrieben wurde. Dass die Schauspielerinnen und Schauspieler trotz des Alters des Stücks eine moderne Sprache verwenden, steigert die Verständlichkeit und somit auch die Qualität der Inszenierung noch einmal zusätzlich.

Viel Lärm in Chiozza ist eine sehr amüsante Komödie, bei der das Publikum einiges zu lachen hat und sich über ein Happy End freuen kann.


Die Schüler spielen in zwei - zum Teil gar in drei - Besetzungen, damit jeder mal auf der Bühne stehen kann. (Foto: Michael Braun)

Freitag, 24. Juni 2016

Ein Riesenspektakel im Zirkus Tutti-Frutti

Die Fünf Freunde lösen den Fall
Die Theater-Gruppe des Egbert-Gymnasiums weiß mit viel Enthusiasmus und Hingabe Enid Blytons Fünf Freunde zu neuem Leben zu erwecken und die Kammerspiele vollkommen zu begeistern.

10 Uhr früh am Freitagmorgen. Ein großes Gewusel in den Kammerspielen, bis jeder im Publikum, das hauptsächlich aus Grundschülern besteht, einen passenden Platz gefunden hat. Dann geht es auch schon los: Die fünf Freunde kommen hereingestürmt und sofort sind die jungen Zuschauer gefesselt.

Obwohl sie in den Ferien eigentlich keine größeren Abenteuer erleben wollen, geraten sie in das heillose Chaos hinein, das im Zirkus „Tutti-Frutti“ ausgebrochen ist. Nicht nur, dass die Nase des Clowns weg ist, auch dem Musiker fehlt eine Gitarrensaite und zu guter letzt verschwindet auch noch der Comedian. Schlussendlich gelingt es den Fünf Freunden mithilfe der Kinder im Publikum und vor allem dem Hund Timmy das Rätsel zu lösen, wer dahintersteckt.

Mit zahlreichen Showeinlagen, beeindruckender Live-Musik und einigen witzigen bis spannenden Elementen schaffen es die Schüler des Egbert-Gymnasiums, die Aufmerksamkeit und Begeisterung im Publikum hoch zu halten. Sicher und fast schon professionell bleiben sie durchgehend in ihren Rollen, die sie auf herausragende Weise besetzen. Kostüm und Bühnenbild fügen sich nur allzu gut mit ein und runden das Erlebnis ab.

Im Publikum wechseln sich jedenfalls Spannung, Lachen und ungehemmte Begeisterung ab, die Vorstellung schließt mit einem tosenden Applaus.

Tatort statt Badeort

Tatort Insel ist ein selbstgeschriebenes Stück von Schülern der Theaterakademie Main-Spessart. Wie der Titel schon andeutet, bedeuten die Ferien auf der Insel alles andere als Stressabbau für die Touristen.

Urlaub – eigentlich der Inbegriff von Erholung und Entspannung. Doch davon ist keine Spur im Hotel Surprise. Stattdessen überschlagen sich die Ereignisse: Ein Minister, der wohltätige Spenden lieber für sich behält, der Mord an einer alten Dame, eine Rattenplage, ein Feuer und der Massensuizid verzweifelter Berufstätiger sorgen für Schlagzeilen. Die Hoteldirektorin zieht darauf einen Schlussstrich: Alle Touristen müssen zu ihrem eigenen Schutz wieder abreisen.

Zwischenzeitliche Showeinlagen im Hotel, die die aufgeregten Touristen ablenken sollen, zeigen, dass die Schülerinnen der Theaterakademie noch viel mehr drauf haben als „nur“ Theater zu spielen. Plötzlich jonglieren sie Bälle, Keulen, Tücher, fahren Einrad oder zeigen am Diabolo ihr Können. Auch einige Bauchtänzerinnen sind mit von der Partie.

Als wäre das nicht schon genug haben die Schüler sogar noch einen Film zu ihrem selbst geschriebenen Theaterstück gedreht. Dieser ist mit Liebe zum Detail aus unzähligen Schnittbildern und viel Arbeit in der Nachbearbeitung an ihren freien Wochenenden entstanden. In der Kooperationsarbeit der drei 7. Klassen (aus Marktheidenfeld, Karlstadt und Lohr) zeigt jeder, was er kann. Die Spanne reicht weit von Schauspiel über Zirkuskunst bis hin zum Filmemachen. Ein beeindruckender Abend, nicht nur für Familienmitglieder und Freunde.

Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtete

Die Geschichte des Königssohn als Schattenspiel
Ein Königssohn, der auf seinen Reisen Abenteuer erlebt, von denen er nicht zu Träumen gewagt hätte: er kämpft gegen wilde Tiere, durchschreitet einen bedrohlichen Sumpf und stellt sich sogar einem Fluch.

All dies und noch mehr bekommt man in der Gemeinschaftsproduktion der Grundschule Kirchheim und des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Würzburg zu sehen. Ein Schattenspiel mit ausdrucksstarken und beeindruckenden Bildern. Die Schüler arbeiten mit Schatten, buntem Licht, Schablonen und anderen Elementen, die bei den Zuschauern sehr gut ankamen.

Vor der Leinwand wurden Tanzeinlagen, Livemusik, Einführung und Ende des Stücks gezeigt. Rahmen des Stückes bildeten zwei Szenen in einem Schlafzimmer, in dem ein Junge die Geschichte des Königssohns hört, die gesamte Handlung der Inszenierung spielte sich folglich nur in den Gedanken des Jungen ab, in die der Zuschauer Einblick gewährt bekommt.

Begleitet wude das Stück von Livemusik auf der Bühne – auch von den Schauspielern selbst. Gesang, Trommeln, Blasinstrumente – die Vielfalt war auch hier groß. Die Vorstellung wurde mit einer Gesprächsrunde, in der Fragen an die Lehrer und Schauspieler gestellt werden konnten, abgeschlossen.

Tick zu Ende

Unter Bäumen mit Theater im öffentlichen Raum
Nachahmung im Workshop Theater im öffentlichen Raum. Eine Gruppe von elf Mädchen läuft im Park innerhalb eines gedachten Kreises umher und macht ausholende Gesten. Plötzlich ertönt der Ruf der Workshopleiterinnen (Maria Karamoutsiou und Marlies Hagelauer) „Tick zu Ende, neutraler Gang durch den Raum“ und alle gehen wieder normal. Doch kurz darauf sind wieder ausholende Gesten zu sehen, diesmal aber andere, denn sie wurden nicht von dem Tick „Haare zupfen“ ausgelöst, sondern weil sich ein Mädchen den Schweiß von der Stirn gewischt hat.

Bei dieser Übung, die Teil des Workshops Theater im öffentlichen Raum ist, geht es darum, einen Tick, den eine Person hat, zu beobachten und mit immer übertriebeneren Armbewegungen nachzumachen. Auf diese Weise soll nicht nur das Beobachten, sondern auch das Nachahmen verbessert werden. Diesen Zweck verfolgten auch die vorangegangenen Übungen, wie z.B. das imitieren von Geräuschen, die man in seiner Umgebung wahrnimmt.

All das dient als Vorbereitung auf das, was dann folgt: Die Mädchen bekommen die Aufgabe, Szenen im Park zu beobachten und anschließend vor der Gruppe vorzustellen. Dort sind dann vor allem rauchende und telefonierende Menschen zu sehen, aber auch ein Streit oder Fahrradfahrer werden dargestellt.

Abschließend setzten sich vier Freiwillige vor das Publikum und kratzen sich am Bein, richten ihre Klamotten oder tun so, als würden sie trinken. Nach einem kurzen Moment wird klar, was sie da machen: Sie ahmen die vor sich sitzenden Personen nach.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Impressionen von der Eröffnung

Die Eröffnungsfeier im oberen Foyer des Theaters.
Fotos von Gabriela Knoch.
Die Grundschüler aus Kirchheim zeigen, wie es bei ihrem Schattenspiel hinter der Leinwand aussieht.
Musikalische Umrahmung von "Just Us" aus Münsterschwarzach.

Wenn sich die Klingen kreuzen

Workshop Klingen kreuzen
Fechten – das kennen wir aus mittelalterlichen Filmen oder aus dem Fernsehen, wenn Sportfechter sich ihre Duelle liefern. Aber wo heute die Klingen gegeneinander schlagen und fröhliches Geschrei und Stimmengewirr den Raum erfüllt, da findet der Workshop Klingen kreuzen im Rahmen der Schultheatertage am Mainfranken Theater Würzburg statt.

10 motivierte Teilnehmerinnen lernen die Grundlagen des Bühnenfechtens: Grundschritte, Parier- und Angriffsschläge. „Beim Bühnenfechten kämpft man nicht gegeneinander. Man liefert dem Publikum miteinander eine Show“, so der Workshopleiter Daniel Ratthei. Man studiert eine Choreographie ein, die man den Zuschauern präsentiert. Spannend, scheinbar gefährlich und spektakulär. Aber eben alles nur eine einstudierte Schritt- und Stichfolge.

Die Schauspielerinnen des Jugendclubs Enter Stage - Play des Mainfranken Theaters stimmen die gesamte Workshopgruppe mit einem Aufwärmprogramm ein. Mit viel Begeisterung bringt Ratthei Grundschritte und vier verschiedene Abwehr- und Angriffshiebe bei – zur Sicherheit mit dicken, blauen und ungefährlichen Schaumstoffwaffen. Es soll sich schließlich keiner verletzen. Nach und nach erweitert sich die Choreographie, die paarweise wiederholt, geübt, und – mit den Tipps des Workshopleiters – auch verbessert wird. Aber neben den erlernten Bühnenfechtkünsten steht der Spaß natürlich ganz klar im Vordergrund – den alle Teilnehmer mit Sicherhheit hatten.

Haushaltsmüll wird zu Rhythmusinstrumenten

Kreatives Recycling im Workshop Selbstgebaute Musikinstrumente

Ein Rascheln, ein Klappern, ein Trommeln: Ein Dutzend Kinder schütteln verschiedene Behälter im Takt und singen dazu: „Baaad. Kü-che. Kin-der-zim-mer.“ Wenn halbe Noten, Viertel und Achtel alle zusammen ertönen, klingt das ganz schön beeindruckend. Bad, Küche und Kinderzimmer sind die Wörter, die den Takt vorgeben, aber auch die Orte, an denen man die Behälter normalerweise findet: Waschmittelflaschen, Cremedosen, Überraschungseier, Verpackungen von Süßigkeiten oder Geschenkpapierrollen.

Aus all diesen Gegenständen hat die Theatergruppe der Grundschule Höchberg in einem Workshop Musikinstrumente selbst gebaut. Als Füllung dienten Kronkorken, Deckel von Plastikflaschen, Perlen und anderer Krimskrams. „Reis oder Erbsen kann man zwar auch als Füllung benutzen, aber das mache ich nicht so gerne“, meint Daniela Groß, Leiterin des Workshops. „Es gibt so viele Kinder die nicht genug zu essen haben, da können wir auch andere Materialien verwenden“, fügt sie hinzu. Die Idee hinter dem Angebot sei, aus Alltäglichem, das sonst allzu oft im Mülleimer landet, noch etwas Besonderes zu machen. So wird die leere Margarinedose im Handumdrehen zum Rhythmusinstrument. Als Vorbild dienten afrikanische Musikinstrumente aus Naturmaterialien, wie beispielsweise Bohnenrasseln.

Das Auswählen, Ausprobieren und Krachmachen bereitet den Schülern sichtlich Freude, die Instrumente werden anschließend auch noch mit Bändern verziert. Dabei stellt sich heraus, dass verschiedene Materialien klanglich nicht immer gut zusammenpassen. Wenn man die Behälter mit vielen Kronkorken befüllt, klingen sie außerdem tiefer, als mit weniger Füllmaterial. Ganz gleich ob großes oder kleines Instrument, ob prall oder locker gefüllt – beim gemeinsamen Musizieren entfallten alle selbst gebastelten Rhythmusinstrumente ihr Potential und sorgen für einen kräftigen Sound.

Schneeweißchen und Rosenrot

Das Märchenspiel Schneeweißchen und Rosenrot nach den Gebrüdern Grimm, aufgeführt von der Theatergruppe der Grundschule Höchberg, verzauberte das Publikum.

Mit liebevoll gestalteten Kostümen aus Stoffen wie Samt, Seide und Filz und der verträumten Hintergrundmusik gelingt es den Schülern der zweiten bis vierten Klasse, eine märchenhafte Atmosphäre in den Kammerspielen zu verbreiten. Schon zu Beginn, als Schneeweißchen in der Küche Karotten schneidet und echte Kräuter für ihre Suppe hackt, erwacht die Geschichte zum Leben und zieht den Zuschauer in ihren Bann.

Schneeweißchen und Rosenrot freunden sich mit einem grummeligen, aber freundlichen Bären an, dem sie im Winter Unterschlupf gewähren. Im darauffolgenden Sommer helfen die beiden Schwestern ein paar Mal einem Zwerg aus der Patsche – der sich allerdings äußerst undankbar zeigt. Der Zwerg trägt immer ein kleines Säckchen Edelsteine mit sich herum, bis er vom Bären gefressen wird, der sich daraufhin in einen hübschen Königssohn zurückverwandelt. Es stellt sich nämlich heraus, dass der Königssohn vom Zwerg verwunschen und seiner Schätze beklaut wurde.

Ob zotteliger Bär, undankbarer Giftzwerg oder schöner Königssohn – alle Kinder haben ihre Rollen souverän gespielt, besonders die beiden Hauptdarstellerinnen. Der Theatergruppe gelang es wunderbar, die Zuschauer in die Welt des Märchens zu entführen.

Die Fahrt zum blauen Stern

Astronauten der Grundschule Karlstadt
Die Klasse 2b der Grundschule Karlstadt hat das Kindermusical Die Fahrt zum blauen Stern aufgeführt. Peter und seine Freunde aus der Wohnanlage „Am Planetenring“ haben Langeweile, an diesem Tag im Jahr 2473. Deshalb beschließen sie, mit dem Raumschiff von Onkel Fabian das Weltall zu bereisen. Vorbei an Neptun, Mars und Pluto gelangen sie auf den blauen Stern. Durch die Schwarzlicht-Beleuchtung des Mainfranken Theaters wurde die Reise durch das Weltall zu einem optisch eindrucksvollen Erlebnis.

Vom großen Publikum in den Kammerspielen ließen sich die jungen Darsteller dabei nicht einschüchtern: Selbstbewusst und mit viel Bühnenpräsenz spielten sie die Weltraumgeschichte, die in den Achtziger Jahren, zu Zeiten des Eisernen Vorhangs geschrieben wurde.

Bei ihrer Ankunft auf dem blauen Stern entdecken Peter und seine Freunde die Ureinwohner des Planeten. Mit den Kostümen haben sich die Kinder viel Mühe gegeben, die silbernen Helme lassen keinen Zweifel daran, dass es sich um Außerirdische handelt. Nach einer zaghaften Kontaktaufnahme werden die Sternbewohner als bedrohlich eingestuft und mit dem „Defensor“, einer futuristischen Spielzeug-Waffe aus Plastik, betäubt. Die Kinder reisen daraufhin wieder zurück zur Erde. Die Zweitklässler haben eifrig gesungen, von ihrer Lehrerin wurden sie auf dem Klavier begleitet. Dennoch stieß die Nachricht, die das Stück transportiert, bei einigen erwachsenen Zuschauern auf Unverständnis.

Von uns ein Winternachtstraum

Turbulenzen im Winternachtstraum
„Als Künstler muss man Abstriche machen“

Das muss die Klassenlehrerin der Klasse 8 anerkennen, als wieder einmal die Parallelklasse nicht an der geplanten Theaterprobe teilnehmen kann. Während der Proben treten immer wieder Zwischenfälle wie dieser ein, die die Arbeit an Shakespeares Sommernachtstraum deutlich erschweren. Doch diese sind den Handlungssträngen des wirklichen Sommernachtstraums gar nicht mal so fern. Ein lustiges, klug durchdachtes Stück der 8. Klasse der Montessori Schule Würzburg.

Die Klasse 8 erhebt auf den ersten Blick den Anschein einer gewöhnlichen Schulklasse in der Art und Weise wie sie auf den Vorschlag ihrer Lehrerin reagiert, Shakespeares Sommernachtstraum aufzuführen. Das Publikum blickt in gelangweilte, genervte Schülergesichter, die ihrem Unmut über die Stückwahl lautstark Luft machen. Die Eine möchte am liebsten ein Einhorn spielen, die Andere darf nur Zweitbesetzung für ihre Schwester sein: Kurz gesagt, nahezu jeder ist unzufrieden mit der Besetzung. Deshalb beschließt Cedric, der insgeheim in Clara verliebt ist, gemeinsam mit seinem Freund Max das Stück zu sabotieren. Nicht nur durch dieses Vorhaben droht die geplante Vorführung zu platzen. Auf einmal stehen Cedric und Jonas, nachdem sie eine Cola getrunken haben, auf Chiara, obwohl sie doch gerade noch kaum ihre Augen von Clara lassen konnten. Ein geeignetes Getränk muss her, um diese Veränderung rückgängig zu machen. Dieses und andere, eigentlich für den Sommernachtstraum typische Phänomene, spielen sich nach und nach in den Reihen der unwissenden Schüler ab.

„Wir haben Von uns ein Winternachtstraum auch deshalb das ,Stück vor dem Stück' genannt“ kommentiert der Regisseur (Sebastian Schmidt) in der anschließenden Fragerunde. Mit viel Situationskomik und passender Musik von Rap bis Klassik bildet das Stück der Würzburger Montessori Schule einen gelungenen Auftakt für die Schultheatertage.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Germany's next Top-Hartzer mit Heidi Dumm

Ein Moment der Stille. Foto: Gabriela Knoch
Das Theaterstück armdranbeinab war heute in den Kammerspielen zu erleben, gespielt von Enter Stage - Play, dem Jugendclub des Mainfranken Theaters. Neben einer Menge schauspielerischen Talents gab es auch viele Informationen rund um das Thema Armut.
Eine Kritik von Karin Nikolaus

Nur noch eine weitere Vorstellung: 1. Juli 2016 | 20 Uhr 
Mehr Informationen zum Stück und zu Enter Stage - PLAY auf der Seite des Mainfranken Theaters.

Dienstag, 21. Juni 2016

"Tatort Insel" bei den Schultheatertagen.

Feuer, Ratten und ein Mord stören die Ruhe auf der Insel Aqualandia: Morgen hat das Stück Tatort Insel, das von der Theaterakademie Main-Spessart entwickelt wurde, am Marktheidenfelder Balthasar-Neumann-Gymnasium Premiere. Und schon am Donnerstag sind die Schüler von drei Gymnasien mit einer weiteren Aufführung ihrer Koproduktion in den Kammerspielen zu Gast.

Einen Vorbericht zu dieser spannenden Produktion findet ihr bei der Main-Post.

Bühne frei zum Einrichten!

Seit gestern herrscht in den Kammerspielen reger Betrieb: Die ersten Theatergruppen richten die Bühne ein und tüfteln mit unseren Beleuchtern Lichtstimmungen für ihre Inszenierungen aus.
Beleuchtungsproben für Tatort Insel (Donnerstag, 18.30 Uhr)
Bei vielen Gruppen haben die Lehrer diesen verantwortungsvollen Job übernommen. Doch auch unter den Schülern gibt es Technik-Experten: Für das Stück Viel Lärm in Chiozza haben zum Beispiel Max und Linus von der Freien Waldorfschule das Einleuchten übernommen. Um ihre Beleuchtungskenntnisse zu vertiefen, nehmen die beiden mit ein paar Klassenkameraden an einem Licht-Workshop teil, den unser Stellwerksbeleuchter Johannes Echternach am Donnerstag anbietet.